Besonders in der wärmeren Jahreszeit stellt sich häufig die Frage, ob eine Vespa nicht sinnvoller ist im Straßenverkehr als ein PKW. Es gibt einige Vorteile dem Auto gegenüber, die den Kauf eines Rollers rechtfertigen. Zum einen kostet ein Roller weniger Unterhalt als ein Auto, denn der Fahrer spart sowohl beim Spritverbrauch als auch bei den Steuern. Darüber hinaus bieten sich diverse Vorteile bei der Parkplatzsuche. Das Argument, dass eine Vespa schneller gestohlen wird als ein Auto, ist aufgrund diverser Schutzmechanismen nicht mehr aktuell. Denn Satellitenortung und Diebstahlschutz bieten mittlerweile gute Alternativen zu dem veralteten Bügelschloss.
Steuerersparnis
Ein Vergleich zeigt, dass ein herkömmlicher PKW der unteren Mittelklasse, mit einer Erstzulassung von 2010, einem Hubraum von 1390 ccm sowie einem CO2-Wert von 158 g/km, jährlich 104 Euro kostet. Diese Kosten variieren jedoch von Fahrzeug zu Fahrzeug. So ist ein Auto mit einem Hubraum von 2500 ccm sowie einem CO-Wert von 250 g/km um rund 200 Euro teurer und kostet 310 Euro. Wie die Kosten variieren, berechnet sich also durch den Hubraum sowie die CO2-Emission. Bei einer Vespa verhält es sich jedoch anders, denn ein Motoroller mit 125 ccm oder weniger kostet im Vergleich überhaupt keine Steuern.
Es ist also sinnvoll, gerade, wenn ein PKW lediglich für den Stadtverkehr benötigt wird, einen Rollerkauf in Erwägung zu ziehen. Es gibt diverse Händler im Internet, die einem Kunden beim Verkauf des Autos beratend zur Seite stehen, falls beschlossen wurde, sich einen Motorroller anstelle eines Zweitwagens zuzulegen. Gerade der Bereich Wertermittlung des Fahrzeugs bereitet Einigen Probleme, schließlich spielen viele Faktoren eine Rolle, die Fachkenntnis voraussetzen. Verschleiß- und Umwelteinflüsse sowie das Alter des Verkaufsobjekts lassen den Preis sinken. Daher bringt die Unterstützung durch einen Händler zahlreiche Vorteile beim Auto verkaufen, da die Fachexpertise gewährleistet ist. Darüber hinaus bereiten auch die Entsorgung des alten, möglicherweise fahruntüchtigen PKWs sowie die Auslösung des Fahrzeugbriefes bei einem finanzierten Auto, vielen Menschen Probleme. Hier ist nicht nur der Faktor Zeit zu erwähnen, sondern ebenso die fehlende Kenntnis über die Abläufe eines Autoverkaufs und gegebenenfalls der anschließenden Entsorgung.
Spritsparen
Auch bei den hohen Spritpreisen ist ein Roller sparsamer unterwegs, als ein Auto. Gemessen auf 100 Kilometer verbraucht eine Vespa LX50 2T beispielsweise 3,90 Liter. Im Vergleich dazu benötigt ein Wagen aus der unteren Mittelklasse in der Stadt 8,3 Liter auf 100 Kilometer. Demnach ist gerade im Stadtverkehr der Motorroller eine günstigere Alternative als ein normales Fahrzeug.
Vorteile im Straßenverkehr
Gerade im hektischen und überfüllten Berufsverkehr hat ein Motorroller entscheidende Vorteile gegenüber einem Auto. Besonders die Bereiche Parkplatzsuche und schnelleres Vorankommen im Straßenverkehr sind Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind. Aber diese beiden Aspekte sind auch strengen Auflagen unterworfen, denn grundsätzlich unterscheidet die StVO nicht zwischen motorisierten Zweirädern und Autos.
Parkplatzsuche
Das Abstellen eines Motorrads oder eines Rollers auf dem Bürgersteig ist verboten und wird mit einem Strafzettel geahndet. In diesem Fall ist das Parken lediglich bei entsprechender Beschilderung gestattet. Das Parkverbot auf Gehwegen gilt also nicht nur für Autos, sondern ebenfalls für Motorräder oder Roller. Dies versichert auch die Verkehrsrechtsanwältin Daniela Mielchen bei einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus:
„Das Bundesverwaltungsgericht hat 2002 entschieden, dass zwar das bloße Parken auf einem Gehweg keine Abschleppmaßnahme rechtfertigt, ein Motorrad aber dann kostenpflichtig entfernt werden darf, wenn es zum Hindernis wird“
Auch die Parkscheibe muss, falls die Beschilderung dies vorsieht, an einem Roller angebracht werden. Gleiches gilt für den Parkschein. Wenn keine Vorrichtung dafür vorhanden ist, dann muss der Parkschein oder die Parkscheibe mit Klebeband an dem Fahrzeug befestigt werden.
Zwar gelten die gleichen Auflagen bei der Parkplatzsuche, wie bei einem PKW auch, allerdings benötigt ein Roller oder ein Motorrad schlicht weniger Platz. Das heißt, unabhängig wie klein die Parklücke ist, mit einem Motorroller oder einem Motorrad sollte die Parkplatzsuche kein Problem darstellen.
- Drängeln im Straßenverkehr
Das Drängeln ist eigentlich verboten, dennoch befinden sich die Fahrer in einer Grauzone, denn geahndet wird das Verhalten in der Regel nicht. Ähnlich wie beim Parken auch, wird nicht zwischen den einzelnen motorisierten Fahrzeugen unterschieden. Daher ist die rechtliche Lage im Grunde geklärt, das „Durchschlängeln“ in Staus ist verboten. Auf Autobahnen stellt das Drängeln unerlaubtes Überholen auf der rechten Spur dar. Anders verhält es sich bei Mofas, hier sieht die Sachlage anders aus. Mofas mit weniger als 50 ccm und einer Geschwindigkeit von maximal 25 Km/h dürfen nach §5 Abs. 8 StVO Fahrzeuge überholen, die auf dem rechten Fahrstreifen warten. Allerdings ist der Überholvorgang mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht verbunden.
Lohnt sich die Anschaffung eines Rollers im Straßenverkehr? Auf jeden Fall, denn die Ersparnis ist nicht von der Hand zu weisen. Zum einen ist der Unterhalt eines Motorollers günstiger, als der eines Autos und zum anderen ist der Spritverbrauch bei den hohen Spritpreisen ein weiteres Argument, das gegen ein PKW und für einen Roller spricht. Auch bezüglich der zeitlichen Ersparnisse hat ein PKW im Verkehr und der Parkplatzsuche das Nachsehen. Zwar ist der Überholvorgang durch die StVO klar geregelt, aber nichtsdestotrotz kommen Motorrad- und Rollerfahrer schneller voran, als Autofahrer. Des Weiteren ist die Zeit- und Kostenersparnis auch bei der Parkplatzsuche ein Vorteil. Daher ist besonders innerorts die Entscheidung, sich einen Roller anzuschaffen, statt ein PKW zu fahren eine Überlegung wert.
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